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Katastrophenschutzübung Wanderfalke

Am Samstag, den 2. September wurden unsere Einsatzkräfte alarmiert - zur großangelegten Übung "Wanderfalke", bei welcher das Alarmieren, Sammeln und Verlegen der Wiesbadener Katastrophenschutzeinheiten trainiert wurde. Das Übungsszenario bestand in einer Schadenslage in der Gemeinde Diez im benachbarten Bundesland Rheinland-Pfalz, zu deren Bewältigung auch Einheiten des Katastrophenschutzes aus Hessen alarmiert wurden.

 

Die Übung startete mit einem „Voralarm Ländereinsatz“ am frühen Samstagmorgen. Unsere Einsatzkräfte für unseren Technischen Zug Wassergefahren (bestehend aus Zugtrupp, Bergung und Fachgruppe Wassergefahren) wurden durch die Leitstelle der Feuerwehr Wiesbaden alarmiert. Sie begaben sich direkt in die Unterkunft, um dort die Einsatzbereitschaft herzustellen und als geschlossener Verband von vier Fahrzeugen zum Bereitstellungsraum am Jagdschloss Platte zu verlegen.

 

Ein geschlossener Verband ist eine Marschkolonne von Einsatzfahrzeugen, die dann angewendet wird, wenn alle dazugehörigen Kräfte zu einem festgelegten Zeitpunkt an einem festgelegten Ort eintreffen und dort tätig werden sollen. Ein geschlossener Verband besteht aus mindestens 3 und maximal 30 Fahrzeugen. Da sich unter Einsatzfahrzeugen des Katastrophenschutzes meistens auch LKW oder ältere Fahrzeuge befinden, fährt eine Kolonne in der Regel nicht schnell, damit alle Fahrzeuge mitkommen und keine Lücken entstehen. "Lücken" sind ein wichtiges Stichwort für alle anderen Verkehrsteilnehmer: verkehrsrechtlich gilt ein geschlossener Verband als ein Fahrzeug - er fährt geschlossen über Kreuzungen, selbst wenn die Ampel nach dem ersten Fahrzeug rot wird. Außerdem darf sich kein anderer Verkehrsteilnehmer in die Kolonne einreihen und den geschlossenen Verband damit unterbrechen! Zu erkennen ist eine Kolonne daran, dass alle Fahrzeuge mit einer Flagge gekennzeichnet sind. Das letzte Fahrzeug trägt eine grüne Flagge, alle anderen eine blaue Flagge. Zusätzlich fahren entweder alle oder das erste und das letzte Fahrzeug mit Blaulicht. Manchmal trägt das letzte Fahrzeug die Aufschrift "Achtung Kolonne".

 

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr Wiesbaden koordinierten die Übung. Im Bereitstellungsraum müssen die Fahrzeuge mit System abgestellt werden, damit kein Chaos entsteht. Hier bestand die Übung außerdem in der Dokumentation und Verpflegung der beteiligten Einsatzkräfte. Alle angeforderten Kräfte wurden in vier Kontingente aufgeteilt, die dann im halbstündlichen Rhythmus ausrückten.

 

Damit begann auch für unsere THW-Einheiten wieder das Training. Das Kontingent, das unsere Kräfte mit Einheiten von Feuerwehr, ASB und Johanniter bildeten, bestand aus 14 Fahrzeugen - eine wesentlich größere Herausforderung als die Anfahrt. Das Fahren in der Kolonne ist kein einfaches Unterfangen. Es muss von allen Fahrenden immer auf die anderen Fahrzeuge und die Abstände geachtet werden, und es bedarf einer hohen Aufmerksamkeit für die anderen Verkehrsteilnehmer, da diese häufig verunsichert sind und unvorhergesehen handeln. Natürlich wurde als Route nicht der direkte Weg gewählt, sondern eine Strecke mit Steigungen, Kurven und unübersichtlichen Stellen, um den Trainingseffekt zu verstärken. Dadurch geschah es in unserem Kontingent, dass eine Abzweigung verpasst wurde und das Umkehr-Manöver mit einigen Schwierigkeiten verbunden war.

 

Trotz dessen erreichten alle Fahrzeuge unseres Kontingents Diez gemeinsam. Dort angekommen wurden sie erneut in einem Bereitstellungsraum gesammelt und verpflegt. An dieser Stelle endete die Übung. Den Rückweg nutzen wir allerdings ebenfalls, das Gelernte anzuwenden und fuhren als geschlossener Verband zurück.

 

Im Katastrophenschutz der Landeshauptstadt Wiesbaden sind neben der Feuerwehr auch die Hilfsorganisationen ASB, DLRG, DRK, JUH und THW eingebunden. Der Großteil der Einsatzkräfte ist dabei ehrenamtlich tätig. Von den beteiligten Organisationen werden verschiedene Einsatzeinheiten gebildet, unter anderem vier Löschzüge, zwei Betreuungszüge, zwei Sanitätszüge, ein Wasserrettungszug und Einheiten für die Abarbeitung von Gefahrstoffeinsätzen. Insgesamt waren an der Übung 320 Einsatzkräfte aus Wiesbaden und 20 Einsatzkräfte aus dem Rhein-Lahn-Kreis mit über 60 Fahrzeugen beteiligt.

 


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