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Atemschutzausbildung im OV Hofheim

Zu jeder Bergungsgruppe gehören Atemschutzgeräteträger (AGT), um auch Einsätze mit Rauch- oder Gasbelastung erfolgreich meistern zu können. Der OV Wiesbaden schickte deshalb zwei weitere Bergungshelfer zum AGT-Training zum OV Hofheim.

Heute endete der dritte Tag der aktuellen Atemschutz-Geräte-Träger-Ausbildung (AGT) im Ortsverband Hofheim. Der Ausbildung stellen sich 13 Helfer, unterstützt durch vier Ausbilder. Der OV Wiesbaden ist mit zwei Anwärtern und einem Ausbilder dabei. Die insgesamt viertägige Ausbildung startete Freitag mit einem Theorieteil. Inhalte waren vor allem die technischen Grundlagen des Atemschutzes sowie die Einsatzgebiete.

Der Sonnabend stand unter dem Motto: üben, üben, üben. Zunächst mussten die grundlegenden Handgriffe einstudiert werden: Die Geräteprüfung vor dem Einsatz, Anschluss der Mundstücke, Wechsel der Flasche, überprüfen des Drucks und der Sicherheitseinrichtung. Anschließend wurden gruppenweise verschiedene Arbeiten unter Atemschutz durchgeführt. Vom Füllen von Sandsäcken, über Bauen eines Sandsackwalles bis hin zu einer ersten Erkundungsübung eines unbekannten, vernebelten Raumes. Neben der rein praktischen Übung bekamen die Anwärter so einen direkten Eindruck davon, unter Atemschutz körperlich zu arbeiten. Besonderes Augenmerk verdiente hier der ständige Blick auf das eigene Manometer - schließlich trägt jeder Helfer nur knapp 1.500 Liter Atemluft mit sich. Was viel klingt, reicht bei körperlicher Anstrengung aber nicht viel länger als eine halbe Stunde.

Nachmittags ging es auf die Übungsstrecke der Feuerwache 2 in Mainz Kastel. Hier stellte sich jeder Helfer einem Hindernisparkour, beginnend mit einem Leiteraufstieg (15 Meter) und zügigem Gang gegen eine Steigung (200 Meter). Anschließend ging es in den eigentlichen Übungraum, einem abgedunkelten, aus Gitterstäben gebautem Labyrinth. Hier galt es, sich in Zweiertrupps den Weg hindurchzubahnen, durch enge Rohre zu kriechen, in Luken zu steigen und sich durch schmale Öffnungen zu pressen. Der ohnehin anstrengende Parcours wurde durch fast völlige Dunkelheit, Nebel, flackerndes Licht und eingespielte, menschliche Schreie oder Sirenen verfeinert. Nicht wenige Helfer gingen dadurch an ihre körperliche Belastungsgrenze. Diese Abhärtung ist aber notwendig, schließlich sollen die Helfer im Einsatzfall unter Atemschutz unbekannte Gebäude erkunden und verletzte Personen retten können.

Am heutige Sonntag wurde in präparierten Kellerräumen des OV Hofheim erneut das erkunden von unbekannten, vernebelten, chaotischen Räumen geübt. Hier kamen aber erstmal mehrere Trupps ins Spiel, um so auch Kooperation, Koordination, Kommunikation und die Aufgaben der Überwachung sowie der Sicherungstrupps zu üben. Außerdem wurden neben den "üblichen Verletzten" auch Ernstfälle mit Kameraden geübt, in denen ein Helfer im Schadensgebiet einen Defekt an seinem Atemschutzgerät erleidet und schnellstmöglich mit einem Ersatzgerät versorgt werden muss.

Alles in allem übten die THWler an diesem Wochenende, mit mehreren Stressfaktoren gleichzeitig umzugehen: Der körperlichen Anstrengung, der unbekannten Umgebung, dem Einsatzgeschehen und natürlich der bedrohlich tickenden, ständig sinkenden Atemluftreserve. Einmal mehr zeigte sich die Bedeutung der Teamarbeit - schließlich sind es die Kameraden, die einen im Ernstfall mit neuer Atemluft versorgen.

Am kommenden Wochenende findet die Abschlussprüfung statt, die neben einem Theorieteil wieder den Gang über die Atemschutzstrecke sowie Einsatzübungen enthält.


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