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Wiesbaden,

Ausbildung: Betonkettensäge vs. ICE-Fenster

Der samstägliche Ausbildungsdienst hielt für unsere 2. Bergungsgruppe bei diesen Temperaturen durchaus fordernde Themen bereit.

Am Vormittag frischten wir unser Wissen über die Betonkettensäge auf: Handhabung, Aufbau, Einsatzbereiche und Einsatztaktik. Auch die verschiedenen Varianten der Wasserzuführung (mit oder ohne integrierte Pumpe) wurden ausführlich getestet.

Zusätzlich neben dem Schneiden der ca. 15cm-dicken, mit Stahlarmierungen versehenen Betonwand gab es ein zusätzliches Schmankerl und eine kleine Premiere als Übungsobjekt: Eine Seitenscheibe der Baureihe 407 (Velaro D, "ICE 3"). Die Seitenscheiben dieser Fahrzeuge sind knapp 40mm dick und bestehen aus mehreren Lagen verklebtem Sicherheitsglas.

Kein Problem für die diamantbesetzte Spezielkette der Betonkettensäge: binnen weniger Sekunden war die Scheibe durchtrennt. Durch die Kette entsteht eine recht vergleichsweise saubere Schnittkante, die Wasserkühlung der Säge bindet zugleich den anfallenden Glasstaub. Wermutstropfen: Das reine Schneiden geht mit der BKS zwar schneller, sauberer und sicherer als mit manuellen Werkzeugen. Wenn man die Aufbauzeit der Betonkettensäge allerdings berücksichtigt, ist man mit beispielsweise dem Bergebeil deutlich schneller - die hier unsauberere Schnittkanten, die Staub- und Splitterentwicklung und der erhöhte Kraftaufwand dürfte die gesparte Zeit im Einsatzfall kaum überwiegen.

Vielen Dank an Deutsche Bahn Fernverkehr, die uns die ausgesonderten ICE-Scheiben zu Ausbildungszwecken zur Verfügung gestellt haben.


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