Viele verbinden mit dem THW Bilder von harter, körperlicher Arbeit: Bäume fällen, Sandsäcke schleppen, Wände durchbrechen. Und obwohl diese Aufgaben sehr wohl zu unserem Spektrum gehören - wir sind weitaus vielseitiger. Dazu gehört auch, die "Generation 60+" aktiv in den Ortsverband mit einzubinden. Daher ist man nie zu alt, um sich beim THW zu engagieren.

Die Bevölkerung in Deutschland wird immer älter und die Bereitschaft, sich ehrenamtlich zu engagieren, sinkt weiter. Gleichzeitig sind die Älteren in der Gesellschaft heute viel leistungsfähiger als früher. Sie haben weniger familiäre und berufliche Verpflichtungen und möchten sich häufig engagieren.

Natürlich kommt irgendwann der Punkt, an dem harte, körperliche Arbeiten besser von jüngeren Kameraden übernommen werden. Nichtsdestotrotz sind ältere, erfahrene Helferinnen und Helfer ein geschätzte Bestandteile eines jeden THW-Ortsverbandes - körperliche Arbeit ist schließlich nicht alles. Wissen, Menschenkenntnis, Erfahrung, Engagement - all das sind wertvolle Eigenschaften, um das Team zu vervollständigen. Der Katastrophenschutz findet eben nicht ausschließlich an vorderster Front statt.

Die Grundausbildung beim THW ist ein guter Grundstock für den Dienst im Ortsverband - um wirklich gut zu sein, gehört aber noch einiges mehr dazu. Und genau da kommen die älteren Generationen ins Spiel, beispielsweise bei der 

  • Materialerhaltung - also der eigenverantwortlichen Reparatur von Werkzeugen, Material und Fahrzeugen. Das Einstielen von Beilen, Schärfen von Sägen, der Wechsel von Kraftstofffiltern bei 30 Jahre alten LKWs - all das ist wichtig, kann aber unmöglich während der Grundausbildung vermittelt werden.
  • Improvisation - High-Tech ist wichtig bei der Rettung von Personen - aber was wäre wenn? Was wäre wenn wir - aus welchen Gründen auch immer - kein Einsatzgerüstsystem zur Verfügung haben und auf Seile, Baumstämme und Bauklammern 'zurückfallen' müssen? Was, wenn wir kein GPS und online-Kartenmaterial nutzen können und wir Karten selbst erstellen müssen, inklusive Entfernungsmessung per Daumensprung, Marschieren nach Kompass? Natürlich lässt sich das alles theoretisch nachlesen. Viel besser jedoch wäre doch, wenn jemand diese Techniken aus der eigenen Erfahrung kennt und selbst gelernte Kniffe weitergeben kann.
  • Konfliktvermittlung - ein THW-Ortsverband ist immer ein Querschnitt durch die Gesellschaft. Früher oder später entstehen Konflikte, die es zu klären gilt. Da kann es hilfreich sein, auf einen älteren Kameraden als Ansprechpartner und Vermittler zurückzugreifen, der aufgrund seiner Lebenserfahrung die Dinge aus einem anderen Blickwinkel und mit etwas Distanz betrachten kann.
  • Ausbildung - die direkteste Form, sein Wissen weiterzugeben. Wirklich gute Ausbildung zeichnet sich durch einen gesunden Mix aus modernen Methoden und einem Ausbilder, der im besten Fall jahrelange, praktische Erfahrung hat.
  • Objektpflege - auch die Liegenschaften brauchen Pflege. Sei es Rasenmähen, Heckenschneiden, die Annahme von Paketen und Handwerkerbesuchen - eben allem, was unsere ehrenamtlichen Kräfte durch ihre Berufstätigkeit tagsüber nicht immer leisten können.

Das sind natürlich nur einige Beispiele. Sie finden sicherlich noch unzählige weitere, wie Sie sich einbringen können. Sprechen Sie uns an - bis gleich!